Zur Einführung
In den Weihnachtstagen, vielleicht am ehesten am Silvester- oder Neujahrstag, kann die bekannte Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium zum Impuls für einen Rückblick oder einen Ausblick, allemal für eine geistliche Standortbestimmung dienen.
Wenn dies in einer Gruppe geschieht, kann nach einer kurzen stillen Zeit der Sammlung das Weihnachtsevangelium vorgelesen werden; die hier im Text kursiv und fett geschriebenen Worte sind vorher auf Moderationskärtchen oder Karteikarten notiert und werden von einem anderen Teilnehmenden auf dem Tisch oder dem Boden ausgebreitet.
Die Impulsfrage lautet: Welches der Worte aus dem Weihnachtsevangelium spricht mich heute besonders an? Was verbinde ich damit – rückblickend bzw. nach vorn schauend?
Im Anhörkreis können die Entdeckungen mitgeteilt werden, ggf. unterbrochen durch ein weihnachts- oder ein Taizé-Lied.
Hilfreich ist es, sich die „Entdeckungen“ zu notieren und mit in das neue Jahr zu nehmen.
Wenn Sie diese geistliche Standortbestimmung für sich machen, ist das Auslegen der Karten nach der Aneignung des Weihnachtsevangeliums hilfreich, die einzelnen Worte binden den Blick und die Konzentration; das „Suchen“ wird ruhiger.
Lk 2,1-20: Der Text des Weihnachtsevangeliums
Es geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augustus den Befehl erließ, den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen. Diese Aufzeichnung war die erste; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.
In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr. Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.
Und es geschah, als die Engel von ihnen in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Lasst uns nach Betlehem gehen, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr kundgetan hat! So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen von den Hirten erzählt wurde. Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen. Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war.
Die Impulsworte aus dem Weihnachtsevangelium
- der ganze Erdkreis
- meine/deine Stadt
- Herberge
- kein Platz
- Hirten – Herde
- Engel
- Herrlichkeit
- Fürchtet Euch nicht!
- große Freude
- ganzes Volk
- Ehre sei Gott
- Friede auf Erden
Köln, 31.12.2021
Harald Klein