„Heute hier, morgen dort“
„Transnationalität“ verstehen als ein Leben und ein Zuhause sein in mehreren „Welten“: die Anführungszeichen sind in dieser Arbeit das eigentlich Wichtige. Es geht um die „Polin“, die für mehrere Wochen in Deutschland im Haushalt eines Kranken mit lebt und mit arbeitet, um den „Wanderarbeiter“ bei der Spargelernte, um den „japanischen Unternehmer“ in Düsseldorf und den „deutschen Abiturienten“ in Kenia, um die „syrischen Flüchtlingskinder“ und die „indischen Restaurantbesitzer“ in Berlin, um den Eissalons in Nippes, der schon in dritter Generation nur im Sommer geöffnet hat – im Winter sind seine Besitzer in den Dolomiten, in Südtirol, manche würden sagen „Zu Hause“, aber sie selbst ….? – um Menschen also, die die Grenze ihres Herkunftslandes (und damit dessen politisches, soziales, wirtschaftliches System) zeitweise hinter sich gelassen haben, um in einem Zielland (und in dessen politischem, sozialem und wirtschaftlichem System) für eine gewisse Zeit und i.d.R. wiederkehrend heimisch zu werden. Es geht um ein Leben im „Sowohl“ (des Herkunftslandes) – „als auch (des Ziellandes). Soviel für den Anfang.
Begriffsbestimmungen
Genauere Begriffe, Hintergründe und Entwicklungen „sieht“ der erste Teil dieser Arbeit, und er versucht sie zu erklären. Im zweiten Teil werden transnationale Phänomene „von unten“, „von oben“ und „aus der Mitte“ in Deutschland aufgezeigt und „beurteilt“. Deutlich wird: Transnationalität wird durch die Nationalstaatlichkeit formt und bedingt transnationales Leben, ohne es zu bedienen!
Transnationale Phänomene
Der dritte Teil vertieft die Beurteilung transnationaler Phänomene. Ein führendes Motiv zum transnationalen Leben ist der soziale Vergleich und die Hoffnung auf soziale Mobilität. Anhand einiger Beispiele wird die Erfüllung, aber auch die politische Verhinderung dieser Erwartung beschrieben.
Und im vierten Teil geht es mit Blick auf Bildung und Bildungspolitik um – soziologische, medienpädagogische, europapolitische und interkulturell pädagogische verschiedene Handlungsfelder und ihre Bedeutung für transnationale Phänomene.
„Geschmack finden“ an und in der Transnationalität
Ein Exkurs soll im wahrsten Sinne des Wortes „Geschmack“ in und nach Transnationaität und Transkulturalität in Köln machen, indem „Geschmackslandschaften“ gesucht und beschrieben werden.
Und zum Schluss, besser: im Schluss werde ich versuchen, mit einigen wenigen „Federstrichen“ – auch im wahrsten Sinne des Wortes die oben schon beschriebene Erkenntnis dieser Arbeit ins Bild zu bringen: Nationalstaatlichkeit formt und bedingt Transnationalität, ohne sie zu bedienen!
Mein Dank geht an Prof. Dr. Ria Puhl, die mich ermutigte, mit einem anderen (soziologischen) Blickwinkel auf dieselben Menschen, die sonst eher pastoral-theologisch im Blick Waren. Es brachte Gewinn – und Freiheit!
Harald Klein, Köln
Den Text der Arbeit können Sie unten rechts downloaden.