Von der Lehr- zur Lernkultur. „Ermöglichungsdidaktik“ in der Berufsbildungsbegleitung

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Menschen in der Berufsbildungsbegleitung

Muhammet[1] (19) ist durch das Down-Syndrom schwerstbehindert. Seine Förderschule hat ihm einige Praktika in verschiedenen Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM) im Kölner Raum ermöglicht. Er hat sich mit seinen Eltern entschieden, eine Ausbildung im Lettershop der Caritas-Werkstätten Köln (CWK) zu beginnen. Hier wird er nun für 27 Monate im sog. Berufsbildungsbereich (BBB) mitarbeiten. Muhammet wohnt noch bei seinen Eltern, diese streben aber eine Form des betreuten Wohnens für ihren Sohn an.

Maria (52) ist gelernte Altenpflegerin. Mit ihrer Alkoholabhängigkeit kämpft sie seit mehr als 20 Jahren, erst der dritte Entzug samt Therapie führte zum Erfolg. Die Erfahrung der Trennung von ihrem Mann und der Tod der Mutter löste eine Schizophrenie bei ihr aus. Medizinisch behandelt, ist Maria jetzt in der Lage, einen anderen Beruf zu erlernen, durch ihre Behinderung  ist sie dabei auf die Unterstützung einer WfbM angewiesen. Sie beginnt eine Berufsausbildung im Industrieservice der CWK.

Die Fragestellung der Arbeit

Neben der praxisnahen Berufsbildung und einer beruflichen Qualifizierungskonzeption ist durch die Vorgaben der Sozialgesetzgebung für die erste Zeit in den WfbM auch eine „übergreifende Kompetenzbildung“ der Teilnehmer des BBB vorgesehen. Benannt werden verschiedene Bereiche, in denen entsprechend dem individuellen Potenzial der Teilnehmer Kompetenzen und Fähigkeiten übergreifend gefördert werden sollen. Benannt werden soziale, kommunikative und interkulturelle Kompetenzen, methodische Kompetenzen, Aktivitäts- und Umsetzungskompetenzen, personale Kompetenzen und allgemeine Grundfähigkeiten.

Offene Fragen

In diesen Vorgaben bleiben Fragen offen:

  • welcher Kompetenzbegriff liegt ihnen zugrunde, und was ist mit „übergreifender Kompetenzbildung“ gemeint?
  • welche Form der Didaktik und welches Methodenportfolio sind dieser noch näher zu beschreibenden übergreifenden Kompetenzbildung dienlich?
  • In welcher Form soll die übergreifende Kompetenzbildung umgesetzt, gestaltet werden?

Die vorliegende Arbeit versucht, diese Fragen zu beantworten und anhand eines (hier nur in Stichworten) ausformulierten, umgesetzten und reflektierten Projekts – dem Modul „Wohnen-Freizeit-Unterstützung“ für Menschen mit psychischer Behinderung einen Weg zu zeigen, Menschen wie – in diesem Fall –  Maria in ihrer „übergreifenden Kompetenzbildung“ zu unterstützen.

Harald Klein, Köln

[1] Die Namen in den Fallbeispielen sind frei erfunden, deren „Geschichten“ jedoch sind aus Biographien verschiedener Teilnehmer des Berufsbildungsbereichs der Caritas-Werkstätten Kölns zusammengefügt.

Den Text der Arbeit können Sie unten rechts downloaden