„Nicht ganz ohne…“ – Online-Exerzitien für Einsteiger (2014)

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Aus der Einleitung des Exerzitienkurses

„Nicht ganz ohne …“ steht als Titel für die kommenden vier Wochen. Mit dem Üben der Wahrnehmung soll in der ersten Woche begonnen werden.  Dann wird Dir in der zweiten Woche die Möglichkeit gebotenen, Dein Leben in den Blick zu nehmen: wie es „geworden“ ist, und wie es sich Dir jetzt zeigt. Und das Ganze mündet dann ein, Dein Leben in, mit, nach diesen Exerzitien vielleicht ein wenig neu auszurichten, wohin und worauf – das wird sich (Dir) zeigen. Du kannst dies alleine tune, oder, vielleicht besser,  im Kontakt mit einer Begleitung, oder auch als Gruppe, sei es im „realen“, sei es im „virtuellen“ räum, z.B.  in der Verbindung mit einem Blog, in dem sich die Gruppe dann  gegenseitig begleitet und mit-, vielleicht sogar durchträgt.

Vorschläge für den Übungsweg

Ein paar Vorschläge meinerseits möchte ich Dir machen. Allein aus dem Grund, dass diese Sätze Dir dann helfen können, die Exerzitien zu beginnen und sie als einen Übungsweg für Dich zu nehmen.

Nicht ganz ohne Zeiten des Rückzugs wird es nicht gehen. Ich schlage Dir 15 min am Morgen vor, in denen Du das Blatt für den Tag als Hilfe nehmen kannst. Kurz steht unter dem Tag das, um was es „heute“ geht. Darunter – als „Schmankerl“ – ein Impuls, meist aus der Literatur oder der Musik. Wenn er Dir hilfreich ist, gut; ansonsten überlies ihn. Das Schriftwort für den Tag soll Dich im Beten begleiten. Falls Du dazu eine Hilfe brauchst: Du findest im Text auch eine Anleitung zum „Beten mit einer Schriftstelle“ oder einem Schriftwort. Oder sprich mit Deinem Begleiter, Deiner Begleiterin, Deiner Gruppe.

Nicht ganz ohne Entschleunigung wird es nicht gehen. Du darfst Dir Zeit lassen, dem „Übungen“ für den Tag auch innerhalb des Tages nachzugehen, immer mal wieder am Tag einfach stehen zu bleiben, innezuhalten und zu spüren: ich bin da, bin jetzt ganz hier – und nirgendwo anders. Mach Dir die Übungen dann präsent.

Nicht ganz ohne Post it wird das schwierig sein. Unser Idee: klebe Dir ein Post it mit den Stichworten, die Du auf dem Tageblatt findest, an eine Stelle, die Du immer wieder im Laufe des Tages „triffst“.

Die Rolle der Tagesauswertung

Nicht ganz ohne Reflexion und Tagesauswertung wirst Du auch nicht auskommen. Nimm Dir am Abend bitte Zeit für einen Tagesrückblick, ein „Gebet der liebenden Aufmerksamkeit“ auf das, was an diesem Tag war. Auch dafür gibt es einen Leitfaden im den „Hilfen für die Gebetszeit“. Halte auf dem Tagesblatt fest, was für Dich wichtig war, um so eine „Landkarte“ Deiner Exerzitien zu bekommen. Du kannst sie dann mit dem Begleiter, der Begleiterin besprechen. Und Du kannst davon im Blog erzählen. Damit stellst Du Deine Beobachtungen den anderen hilfreich zur Verfügung, und im Eingehen auf deren Beobachtungen wirst Du ihnen Begleiter oder Begleiterin im Blog, so wie sie Dich begleiten können.

Viel Segen Dir, und denke daran: Gott ist immer ein „Gott der Anfänge“!

Köln, im Frühjahr 2014
Harald Klein,