Verw:ortet 05/2021: Hermann Hesse – in seinen Briefen

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Zu Gast in Kloster Maulbronn

Wenn die Inzidenzzahlen es zulassen, werde ich im Mai zum wiederholten Male einige Tage in Maulbronn und in seinem Kloster sein, um dort Hermann Hesse zu lesen, in seinen Briefen und in seinen Betrachtungen auf das Alter(n) hin. Hierhin hat sein Vater den einsinnigen Sohn im Alter von 15 Jahren in ein Internat verbannt, weil er ihm nicht mehr „Herr“ wurde.

» Wer zum Wahrnehmen der Wirklichkeit erwacht ist, ist von den anderen unweigerlich geschieden. Dafür hat er die Gemeinschaft, die im 'Steppenwolf' 'Die Unsterblichen' heißt. «
Hesse, Hermann (1950): Aus einem Brief an H. Gaupp, zit. in: Michels, Volker (Hrsg.) (1987): Hesse. Sein Leben in Bildern und Texten, Frankfurt/Main, 225.

Ihm geht ein wenig der Ruf voraus, man könne ihn nur im pubertären Alter lesen, weil er so eigensinnig lebte, den Eigensinn betonte und vom Eigensinn sagte, er mache ihm Spaß. Ich glaube, dass umgekehrt auch gilt: Hesse zu lesen fördert das Eigensinnige im eigenen Leben und weckt die Freude daran neu. Was Hesse „Eigensinn“ nennt, entdecke ich in Richard Rohrs Begriff von „Mystik“:

Von daher kann es ein Lese-Abenteuer sein, Hermann Hesse als Mystiker zu lesen und zu entdecken. Einige Zitate, die mir in der vorbereitenden Lektüre zusagten, will ich hier mit Ihnen teilen. Sie finden sie auf der Seite „verwertet“ und im Widget  „verwertet“, in dem sie ein- und ausgeblendet werden.

Köln, 03.05.2021
Harald Klein